Diskriminierung, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus in Deutschland - Daten & Fakten
Immer mehr Meldungen von diskriminierenden Vorfällen
In Deutschland gibt es verschiedene Gesetze und Institutionen, die Diskriminierung entgegenwirken sollen. So besteht seit 2006 die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Bei ihr gingen im Jahr 2024 rund 11.400 Beratungsanfragen ein. Damit stieg ihre Zahl das dritte Jahr in Folge und auf einen erneuten Höchststand, wobei aber zu beachten ist, dass dies auch mit einem veränderten Meldeverhalten bzw. einem stärkeren Bewusstsein für Diskriminierungserfahrungen zusammenhängen kann. Gemessen an den Beratungsanfragen waren ethnische Herkunft, Rassismus und Antisemitismus das häufigste Diskriminierungsmerkmal; gefolgt von Behinderungen und dem Geschlecht. Während hierbei nicht immer die Schwelle zur Strafbarkeit überschritten wurde, schlagen sich gerade Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auch in körperlichen Übergriffen nieder: 2024 wurden circa 1.420 fremdenfeindliche Gewalttaten erfasst und damit so viele wie noch nie.Diskriminierende Einstellungen nehmen zu
Im Jahr 2024 galten laut einer Erhebung 21,8 Prozent der Deutschen als manifest ausländerfeindlich, d.h. sie befürworteten Aussagen wie "Die Bundesrepublik ist durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet". Das waren deutlich mehr als bei den vorherigen entsprechenden Umfragen 2022 und 2020. Eine ähnliche ansteigende Entwicklung zeigt sich bei antisemitischen Einstellungen mit 4 Prozent manifester Zustimmung, die auf Aussagen wie "Auch heute noch ist der Einfluss der Juden zu groß" basieren.Solche Umfragen, aber auch Statistiken zur politisch motivierten Kriminalität und Wahlergebnisse deuten auf eine wachsende Polarisierung der deutschen Gesellschaft hin. Insbesondere ist ein Rechtsruck zu erkennen, bei dem Minderheitenrechte gerade als "fremd" empfundener Personen eher in Frage gestellt werden, als dass Diskriminierungen wirksam bekämpft werden sollen.